Gesellschaftliche Verantwortung – der Nachhaltigkeit verpflichtet
Als Forstbetrieb bewirtschaftet der DHSV Eiderstedt seine Wald- und Dünenflächen innerhalb der Gemeinde St. Peter-Ording in Eigenregie.
Die Gesamtfläche unsers Forstbetriebes erstreckt sich vom Ortsteil Ording bis zum Ortsteil Böhl entlang der Deichlinie auf 170,30 ha.
Unsere 1864 begründeten Waldflächen weisen derzeit eine Baumartenverteilung von 63,9% Kiefer, 26,9% ALn (anders Laubholz mit niedriger Umtriebszeit), 5% Eiche und 4,3% Fichte auf.
Unsere Aufgaben
Wir sind dem Generationenprojekt Wald in besonderem Maße verpflichtet.
Unsere Aufgabe ist es die multifunktionale Leistungsfähigkeit unseres Waldes in vielerlei Hinsicht für kommende Generationen nachhaltig zu bewahren und zukunftsfähig zu entwickeln.
Wir sind verantwortlich für die dauerhafte Sicherstellung der verschiedenen Waldfunktionen. Nachhaltigkeit ist dabei das übergeordnete Handlungsprinzip um die sozialen, ökonomischen und ökologischen Funktionen generationengerecht gewährleisten zu können.
In diesem Zusammenhang ist vor Allem die Pflege und Entwicklung des Waldes wie auch der Dünenflächen eine wichtige Aufgabe, um auch in Zeiten des voranschreitenden Klimawandels einem wertvollen Lebensraum für verschiedene Pflanzen-, Tier- und Pilzarten zu erhalten.
Nicht zuletzt sind wir der Garant für die dauerhafte Erhaltung der Waldfunktion als Erholungsraum für uns Menschen und der Schutzfunktionen die der Wald für die Gesellschaft bereithält. Neben dem Küstenschutz zählen dazu auch Klima- und Bodenschutzfunktionen.
Ziele unserer forstlichen Arbeit
Stabilität als Garant für die Zukunft
Als verantwortlicher Forstbetrieb und Flächeneigentümer arbeiten wir daran, den verhältnismäßig noch jungen Wald auf ein den Klimawandel berücksichtigendes Fundament zu stellen. Naturnaher Waldbau ist dabei eine Prämisse unseres gesellschaftlichen Auftrages.
Waldbau auf standörtlicher Grundlage ist Ziel eines jeden Forstbetriebes. Dabei setzen wir vor Allem auf natürliche Verjüngungsverfahren um die Bestandesstabilitität zu fördern. In diesem Zusammenhang den Klimawandel im Blick zu haben, ist eine unabdingbare Grundvoraussetzung für unser nachhaltiges Handeln.
Strukturen- und Artenvielfalt zu schaffen, ist für uns nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht wichtig, sondern vor allem um den Wald in seiner Gesamtheit „fit“ zu machen für die Risiken, die uns zukünftig erwarten. Die Förderung einer allgemeinen Vielfalt ermöglicht dabei Potentiale der Reaktions- und Anpassungsmechanismen im Ökosystem Wald und streut somit Risiken.
Bodensaure Eichen-Birkenmischwälder
Unser Ziel ist es diesbezüglich den Schwarzkiefernforst in seinem Unterstand mit einer Stieleichenverjüngung (in trockeneren Bereichen auch Traubeneichen) anzureichern, die eine zweite Bestandesschicht bilden soll. Somit legen wir den Grundstein für eine Anpassung des derzeitigen Waldbestandes an die standörtlichen Gegebenheiten und zukünftigen Erfordernisse. Die Birke spielt dabei in der Mischung mit der Eiche eine wichtige Rolle. Unser waldbauliches Ziel ist es jedoch auch dafür Sorge zu tragen, dass die Schwarzkiefer als klimaresistente Baumart im Überhalt bestehen bleibt, jedoch die Baumartenzusammensetzung in den kommenden Jahrzehnten weniger stark zugunsten von Eichen und Birken dominiert.
Waldnaturschutz
Eines unserer wichtigsten Ziele ist es den Lebensraum Wald so naturnah wie möglich zu entwickeln und eine hohe Arten- und Strukturvielfalt zu ermöglichen. Das bedingt einen hohen Anteil an zu erhaltendem Totholz und den Erhalt geeigneter Habitatbäume. Somit schaffen wir zusätzlichen Lebensraum für verschiedene Insekten-, Vogel- und Pilzarten, wenngleich der „aufgeräumte“ Charakter des Waldes einem zunehmend „wilden“ Waldzustand weichen muss.
Landschaftspflegemaßnahmen im Dünengelände
Die Dünen innerhalb des Deiches wurden 2008 als FFH-Gebiet in das europaweite Schutzgebietsnetz Natura 2000 integriert (FFH-Gebiet „Dünen St. Peter“).
Naturgemäß würden sich die offenen Lebensräume im Rahmen der Sukzession durch den Samenanflug benachbarter Waldbestände wiederbewalden und damit ihre spezifischen Struktur- und Artengefüge verlieren.
Unser Ziel bei den Pflegemaßnahmen ist daher der Erhalt offener Dünenlebensräume und der Erhalt der an diese Lebensräume angepassten Tier- und Pflanzenarten. Die Pflegemaßnahmen führen wir z.T. mit schwerem Gerät durch. Dies beeinträchtigt die Tier-und Pflanzenarten jedoch nicht negativ sondern dient ihrem nachhaltigen Schutz durch die Förderung von Landschaftsstrukturen und offenen Dünenlebensräumen.
Die Maßnahmen werden in einem Gremium aus Flächeneigentümern, Gemeinde St. Peter-Ording, Unterer Naturschutzbehörde sowie Naturschutzstiftungen geplant, begleitet und durch die Untere Naturschutzbehörde vor der Durchführung genehmigt.
Auch hier achten wir als Eigentümer im Rahmen unserer gesellschaftlichen Verantwortung zum Erhalt dieser Landschaft auf einen schonenden Eingriff.
Wichtige Regeln für ein entspanntes Miteinander
Als Tourist oder Erholungssuchender sind Sie nicht allein in der Wald- und Dünenlandschaft im FFH-Gebiet unterwegs. Es gilt der Grundsatz gegenseitiger Rücksichtnahme, wie überall im gesellschaftlichen Miteinander.
Damit Ihre Waldbesuche ein angenehmes Erlebnis werden gelten einige Regeln:
- Grundsätzlich gilt ganzjährig Leinenzwang für alle Vierbeiner entsprechend dem Landeswaldgesetz SH!
- In der Zeit vom 01. März bis 31. Oktober gilt absolutes RAUCHVERBOT!
- Waldbrände melden Sie bitte sofort über den Notruf 112
- Nehmen Sie Rücksicht auf das generelle Ruhebedürfnis der Wildtiere und bleiben Sie auf den Wegen!
- Die Dünen sind wertvolle Lebensräume seltener vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten die durch Trittschäden und Trampelpfade beeinträchtigt werden, zudem dienen die Dünen mit ihrem Bewuchs dem Hochwasserschutz. Das Betreten der Dünen ist generell verboten!
- Begegnen Sie ihren Mitmenschen im Wald ruhig höflich, denn „wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus“!
- Hinterlassen Sie Wald und Landschaft so wie Sie sie vorfinden möchten und nehmen Sie gegebenenfalls auch einmal den Müll Anderer bis zum nächsten Mülleimer mit!
- Für Ihre Notdurft finden Sie andere Möglichkeiten als diese im „Wohnzimmer der Wildtiere“ zu verrichten!